Menschliches Handeln auf Ökosysteme, in Bezug auf dessen politischen und gesellschaftlichen Rahmen.
Themen: Erneuerbare Energie, Klimawende und Umwelt, Förderungen auf regenerative alternative Energie wie Biomasse, Erdwärme, Solarenergie, Photovoltaik, Wasserkraft und Windenergie, E-Mobilität, nachhaltiges Bauen, nachhaltige Mode, nachhaltige Ernährung, nachhaltiger Tourismus.
Was die Energiewende zu Hause kostet
Nachhaltig wohnen. Der Staat will private Investitionen in thermische Sanierungen, Heizungstausch und Fotovoltaikanlagen mit Förderungen ankurbeln. Ökologie und Politik. Die Energiewende wird gerne als „Mammutaufgabe“ beschrieben. Denn nicht nur der Strom soll bis 2030 „grün“ werden, bis 2040 soll das Land CO2-neutral sein, inklusive dem Heizen.
Viel zu bewegen bedeutet in der Marktwirtschaft, dass viel Geld fließt. Manche der Aufgaben werden im großen Maßstab gelöst, andere Maßnahmen müssen aber von Einzelnen umgesetzt werden. Der Staat kann und wird die enormen Investitionen nicht alleine – also aus dem Geld der Steuerzahler – stemmen, die Politik muss also die Finanzvermögen der Österreicher dafür mobilisieren. Laut Zahlen der Nationalbank sitzen die österreichischen Haushalte immerhin auf einem Polster von knapp 800 Milliarden Euro. Allerdings, denn das liegt in der Natur der Vermögensbildung, ungleich verteilt.
Ökostromkosten für heimische Kunden
Nach Ökostrom-Förderbeitrag soll auch Förderpauschale entfallen – Dreiparteien-Initiative von ÖVP, SPÖ und Grünen
Die heimischen Stromkunden ersparen sich im neuen Jahr die gesamten Kosten für Ökostrom, nicht nur wie bisher angenommen zwei Drittel davon. Damit wird ein Durchschnittshaushalt gegenüber heuer um rund 110 Euro im Jahr entlastet. Es entfällt nicht nur wie schon bekannt der Erneuerbaren Förderbeitrag von im Schnitt 67 Euro, sondern auch die Zählpunkt-Förderpauschale von 42 Euro, sieht ein Initiativantrag von ÖVP, SPÖ und Grünen vor.
Insgesamt komme es damit zu einem temporären Teuerungsausgleich von 870 Millionen Euro, hieß es am Freitagnachmittag in einer Aussendung im Namen von Klimaschutz-, Wirtschafts- und dem für Soziales zuständigen Gesundheitsministerium.
350 Millionen Euro entfallen dabei auf die Ökostrom-Pauschale und 520 Millionen Euro auf den Ökostrom-Förderbeitrag. Möglich ist der Ausgleich, da 2021 ein Überschuss an Einnahmen entstanden ist und wegen der hohen Energiepreise am Strommarkt geringere Mittel für Ökostrom zum Ausgleich des Marktpreises notwendig sind. Es könnten die Menschen entlastet werden, ohne dass der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien beeinträchtigt werde. Ökologie und Politik. Der Initiativantrag der drei Parteien soll im Jänner im Parlament beschlossen werden. Alle, die bis dahin ihre Pauschale bereits gezahlt haben, sollen diese automatisch rückerstattet erhalten.
Nicht schnell genug – Weltweiter Ökostrom-Ausbau
Bis 2026 erwartet die Internationale Energieagentur ein Wachstum um 60 Prozent. Die größten Zuwächse gibt es in China. Heuer dürften weltweit so viele neue Anlagen für erneuerbaren Strom gebaut werden wie noch nie. Der rasante Ausbau geht auch weiter, von 2020 bis 2026 dürfte die Kapazität für erneuerbaren Strom um 60 Prozent auf 4.800 Gigawatt steigen. Aber trotzdem reicht es bei weitem nicht, um bis 2050 die Treibhausgas-Emissionen auf Null zu senken, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Internationalen Energie Agentur (IEA).
Alleine heuer kommen voraussichtlich weltweit Anlagen für 290 Gigawatt an erneuerbarem Strom dazu, schreibt die IEA. Solarstrom als wichtigste Energieform legt dabei um 160 GW zu. Weitere 110 GW kommen von Windkraftanlagen an Land. China ist die treibende Kraft hinter dem weltweiten Ausbau der alternativen Energiequellen, 43 Prozent der neuen Anlagen werden in den kommenden Jahren in diesem Land liegen. Europa folgt als Region vor den USA und Indien.
Um das Ziel von Null-Emissionen für Treibhausgase zu erreichen, müsste sich allerdings der Neubau von Wind- und Solarkraftwerken im Vergleich zur Prognose der IEA noch einmal verdoppeln. Sowohl Solar- als auch Windstrom seien zwar inzwischen wirtschaftlich konkurrenzfähig, es gebe aber andere Hindernisse, insbesondere bei der Erteilung von Genehmigungen und bei der Akzeptanz in der Bevölkerung, die einen schnelleren Ausbau behindern.
Frage der Systemsicherheit und Systemstabilität
Außerdem entstehen durch den Ausbau der „variablen“ Energieträger Wind und Sonne neue Herausforderungen für die Leitungen, Speicherung und Versorgungssicherheit. Ökologie und Politik. Dazu kommt, dass die Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten auch zu einer Verteuerung von Windrädern und Solaranlagen um 10 bis 25 Prozent geführt haben.
Die IEA erwartet, dass auch die Kapazitäten für die Speicherung von Strom in den kommenden fünf Jahren um mehr als die Hälfte zunehmen werden.
Das stärkste Wachstum wird es zwar bei Batterien im industriellen Maßstab geben, aber vorerst bleiben Pumpspeicherkraftwerke mit großem Abstand die wichtigste Möglichkeit, Strom zu speichern. Sie werden 2026 laut Prognose auf eine Kapazität von 200 GW kommen, andere Speicherungen, im Wesentlichen Batterien, nur auf etwa 70 GW. In fünf Jahren werden laut Prognose weltweit fast 37 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen, davon zwei Fünftel aus Wasserkraft. Wind- und Solarstrom zusammen werden aber 2026 erstmals die Bedeutung von Wasserstrom übertreffen.
Energiekosten steigen 2022 um mehrere Hundert Euro
Die Arbeiterkammer fordert Sofortmaßnahmen von Bund, Ländern und der Energiewirtschaft.
von Martin Meyrath
Strom und Gas werden teurer. Im gesamten Jahr 2022 müssen etwa Haushalte in der Ostregion mit einem durchschnittlichen Verbrauch mit einer Mehrbelastungen von etwa 420 Euro rechnen, so die Arbeiterkammer (AK).
Ein weiterer, wenn auch deutlich geringerer, Anstieg ergibt sich durch die Erhöhung der Netzentgelte. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch entstehen hier Mehrkosten von 21 Euro pro Jahr für Strom und zwölf Euro pro Jahr bei Gas, wie die Regulierungsbehörde E-Control mitteilte. Allerdings kommt es dabei zu regionalen Unterschieden, denn das Entgelt richtet sich nach den Investitionen der regionalen Netzbetreiber.
Dass die international hohen Energiepreise bald nachgeben, ist derzeit nicht zu erwarten. Zumindest 2022 würden sie hoch bleiben, die weitere Entwicklung sei derzeit „nicht absehbar“, so AK-Experte Josef Thoman. Langfristig werde die Höhe des Strompreises davon abhängen, wie schnell der Ökostrom-Ausbau vorankommt, so Verbund-Chef Michael Strugl. Er plädierte in diesem Zusammenhang an die Bundesländer, die Ausbauprojekte zu unterstützen. „Es nützt das beste Bundesgesetz nichts, wenn die Umsetzung in den Ländern dann nicht stattfindet“, so Strugl.
Um zu vermeiden, dass Konsumenten in Bedrängnis geraten, fordert die AK Sofortmaßnahmen von Bund, Ländern und der Energiewirtschaft. Immerhin würden die heimischen Versorger als Stromproduzenten von den hohen Großhandelspreisen profitieren. Der Staat kassiere durch die gestiegenen Verbraucherpreise mehr Umsatzsteuer.
Maßnahmen
Möglich wären eine Anhebung der Heizkostenzuschüsse durch die Länder, ein Rechtsanspruch auf Ratenzahlung und eine vorübergehende Senkung der Umsatzsteuer auf Strom und Gas durch den Bund. Darüber hinaus fordert die AK die Einrichtung eines Energie- und Klima-Hilfsfonds für finanzschwache Haushalte.
Von der Energiewirtschaft wünscht sich die AK, bis Ende der Heizsaison auf Abschaltungen zu verzichten. Diese Maßnahme galt bereits im Frühling 2020, negative Auswirkungen auf die Zahlungsmoral hatte sie nicht.
Laut Konsumentenschutzbericht der E-Control haben etwa drei Prozent der österreichischen Haushalte zu wenig Geld für Strom und Heizen. Betroffenen rät die AK, ihre Energielieferanten zu kontaktieren und etwa Ratenzahlungen zu vereinbaren. Wer Fragen zu seiner Stromrechnung oder Streit mit seinem Energieversorger hat, kann sich auch an die Servicestellen der E-Control wenden.
Kann uns Putin einfach das Gas abdrehen?
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Streit um die Ostseepipeline Nord Stream 2.
Russland steht seit Monaten in der Kritik, die Gaslieferungen nach Europa absichtlich zu drosseln, um Druck auszuüben. Russland bestreitet diesen Vorwurf vehement. Bekanntlich pocht der mehrheitlich staatliche Konzern Gazprom auf die Inbetriebnahme der heuer fertiggestellten Ostseepipeline Nord Stream 2. Wann es so weit ist, liegt an der Genehmigung der deutschen Bundesnetzagentur. Eine Entscheidung darüber dürfte erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 fallen.
Doch kann Russland Europa wirklich einfach das Gas abdrehen?
Womit man eine Ölheizung ersetzen kann
Bund und Länder fördern den Austausch mit bis zu 15.000 Euro. Doch welches System ist geeignet und wie viel kostet das?
Kohlewagerl und der typische „Wintergeruch“ der Koks- und Kohlebefeuerten Öfen sind vor Jahrzehnten weitestgehend aus Österreichs Städten und Gemeinden verschwunden. Nun sollen auch Gas und Öl in den österreichischen Heizungen ersetzt werden, denn bis 2040 will das Land klimaneutral sein.
Die Regierung verbietet deswegen schrittweise den Einbau von Heizsystemen mit fossilen Energieträgern im Neubau. Doch was tun mit dem Bestand? Österreichweit haben noch etwa 900.000 Haushalte eine Gas- und mehr als 600.000 Haushalte eine Ölheizung. Der Bund fördert den Umstieg auf neue, ökologischere Systeme in frei stehenden und Reihenhäusern mit bis zu 7.500 Euro (für Zinshäuser gibt es ein eigenes Förderregime). Dazu kommen noch Förderungen der Bundesländer, insgesamt bis zu etwa 15.000 Euro.
Doch welche Heizung ist geeignet und wie viel kostet sie? Gefördert werden drei Alternativen: Nah- bzw. Fernwärme, Wärmepumpen und Biomasseheizungen.
Wie man schon mit einfachen Mitteln Heizkosten sparen kann
Zwischen 50 und 80 Prozent des jährlichen Haushalts-Energieverbrauchs entfallen auf das Heizen. Zu Beginn der Heizsaison und in Anbetracht der hohen Energiepreise, machen sich viele Gedanken über das Heizen. Je nachdem, ob man in einer Wohnung oder einem Haus lebt, ob mit Gas, Öl, Holz oder Strom geheizt wird, werden in Österreich zwischen 50 und 80 Prozent der Haushaltsenergie für Raumwärme verwendet.
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